3 Fragen, die Sie sich bei der Wahl des richtigen Fettes stellen sollten
Durch Bardahl • Die 10.06.2021 • 5 min Lesung
Fette und Pasten bestehen aus einem Grundöl (mineralisch oder synthetisch), einem Verdickungsmittel (auch „Seife“ genannt) und Zusatzstoffen. Fett funktioniert wie ein Schwamm: Sobald die „Seife“ durch die Mechanik unter Druck gesetzt wird, gibt sie das Öl (bestehend aus Additiven) ab, um zu schmieren. Obwohl jede Seifenart (Kalzium, Lithium, PTFE, Polyharnstoff usw.) besondere Eigenschaften hat, bleibt Öl der wichtigste Bestandteil.
Sie verstehen jetzt, wie Fett funktioniert. Aber wie wählt man es aus? Stellen Sie sich einfach die folgenden Fragen.
Welche Umgebung?
Sie benötigen ein Fett und wissen, in welcher Umgebung Sie es verwenden werden: Ist es trocken, feucht oder staubig? Kann Fett verklumpen, klebrig sein oder nicht? Sollte es wasserdicht sein? Diese Fragen bilden die Grundlage Ihrer Überlegungen bei Ihrem Kauf.
Bei welcher Temperatur?
Manche Fette halten extremer Kälte (- 30°C) nicht stand, andere verlieren alle ihre Eigenschaften, wenn sie zu heiß werden. Deshalb ist es immer nützlich zu wissen, wie stark sich das Fett im Mechanismus erwärmt oder abkühlt. Die Bruchstelle wird „Abwurfpunkt“ genannt. Sobald diese Temperatur erreicht ist, hat das Fett keine Schmiereigenschaften mehr. Im Allgemeinen informiert Sie das Etikett über eine minimale und eine maximale Verwendungstemperatur.
Achten Sie auch auf die Lagertemperatur, insbesondere auf die Kälte, da das Fett aushärten kann.
Welcher Widerstand (Gewicht und Geschwindigkeit)?
Was den Widerstand betrifft, können die Bedürfnisse in der DIY-Welt und in der industriellen Welt völlig unterschiedlich sein. Unterhalb von 280 kg im 4-Kugel-Test (Schweißen) sprechen wir nicht von extremem Druck. Im industriellen Umfeld halten bestimmte Fette Belastungen von weit über 500 kg stand.
Der 4-Murmel-Test
Im industriellen Umfeld ermöglicht der 4-Kugel-Test die Bestimmung der Verschleißschutz- und Hochdruckeigenschaften eines Fettes. Bei diesem Test werden 3 Stahlkugeln in eine Schüssel mit Fett gehalten. Eine 4. Kugel wird auf den anderen 3 gedreht. Die Belastung, die für den Verschleißtest eine Stunde lang bei 40 kg gehalten wurde, wird schrittweise erhöht, um die Belastung zu bestimmen, die zum Verschweißen der 4 Kugeln führt.
Bei der Auswahl eines an Ihre Bedürfnisse angepassten Fetts ist ein weiterer entscheidender Faktor, ob die zu schmierende Bewegung auf niedrige oder hohe Drehzahlen trifft. Niedrige Drehzahlen liegen unter 100.000 Ndm und sehr hohe Drehzahlen über 500.000 Ndm (n = Anzahl der Umdrehungen; dm = durchschnittlicher Durchmesser des Lagers).
Einige zusätzliche Tipps
Die oben genannten technischen Fragen sind für die ordnungsgemäße Wartung und Instandhaltung der Mechanik unerlässlich. Dazu können wir noch 3 Gedanken hinzufügen:
- Wie trage ich das Fett auf: Tube, Topf, Kartusche usw.? Oft werden unterschiedliche Formate angeboten. Denken Sie an Praktikabilität!
- Nicht alle Fette sind miteinander mischbar. Dies bedeutet, dass sie sich nicht vermischen können.
- Denken Sie darüber nach. Beim Fettwechsel ist eine gründliche Reinigung erwünscht.
- Schließlich kommt es wie beim Motoröl auf die Fettmenge an: weder zu viel noch zu wenig! Tatsächlich verhindert zu wenig Fett eine gute Schmierung und zu viel Fett birgt die Gefahr, dass die Mechanismen blockiert werden, mehr Energie aufgewendet werden muss, was möglicherweise zu abnormalem Verschleiß oder, schlimmer noch, zum Bruch führt.